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Bericht über den Vortrag "Schöpfung und Evolution" von Dr. Reinhard Junker am Mittwoch, 9. Mai 2007 im Großen Saal des CVJM Würzburg
(11.05.2007)
 

Die Evangelische Allianz, die Studentenmission in Deutschland (SMD) sowie „Campus für Christus Würzburg“ gaben am Mittwoch, 09.05.2007, Herrn Dr. Reinhard Junker von der Studiengemeinschaft „Wort und Wissen“ im großen Saal des CVJM Gelegenheit, den eigentlich im Audimax der Universität Würzburg vorgesehenen Vortrag „Spannungsfeld Schöpfung – Evolution: Gibt es eine Antwort!?“ doch noch in Würzburg zu halten. Im Vorfeld gab es heftige Protestmails an den Präsidenten der Universität, Dr. Axel Haase, in welchen Herr Junker wegen seines Glaubens an die Schöpfung durch Gott als christlicher Fundamentalist verschrien wurde, vor dem ausdrücklich zu warnen sei. Ob die Universität dem massiven Druck nachgab oder ob andere Gründe ausschlaggebend waren, ist nicht bekannt. Jedenfalls wurde die Zusage zu dem Vortrag wieder zurückgezogen.

Ein SMD-Mitglied begrüßte als Vertreter des Hausherrn die Besucher, eine Studentin von „Campus für Christus“ ließ den Referenten durch direkte Fragen sich selbst vorstellen. Herr Junker kam nach dem Studium der Mathematik und der Biologie für das Lehramt an Gymnasien zur Studiengemeinschaft „Wort und Wissen“ und befasst sich dort vorwiegend mit Fragen zu Evolution und Schöpfungslehre und den Antworten, die die Naturwissenschaft hierzu geben kann. Den Doktor hat er übrigens aus einem interdisziplinären theologischen Studium. Pfarrer Niko Natzsckka von der Martin-Luther-Kirche Würzburg begrüßte namens der Evangelischen Allianz und moderierte bei den sich dem Vortrag anschließenden Fragen aus dem Publikum.

Die Besucher der Veranstaltung im voll besetzten CVJM-Saal wurden jedenfalls nicht enttäuscht, und dies, obwohl die Darstellung des komplexen Themas aus Zeitgründen relativ kurz und nur auszugsweise erfolgen konnte. Auch war der Vortrag teilweise auf universitärem Vorlesungsniveau, denn er war ja ursprünglich für Studenten konzipiert, doch wurden die Fachbegriffe durch Herrn Junker stets allgemeinverständlich erläutert. Herr Junker wählte drei Bereiche aus, die sowohl Vertreter der Evolution als auch der Schöpfung in dem damit verbundenen Problemstellungen herausfordern und arbeitete die dabei noch offenen Fragen heraus: 1. Ähnlichkeiten und die Merkmalsverteilungen unter den Lebewesen, 2. Fossilüberlieferung und 3. Evolutionsmechanismen. Es war selbst für die wohl zum überwiegenden Teil aus christlichen Kreisen kommenden Besucher verblüffend, wie sachlich und fundiert Herr Junker die Problemstellungen und die hierzu noch offenen Fragen darzustellen vermochte, ohne Naturwissenschaft und Glaubensüberzeugungen zu vermengen. Da war keinerlei Polemik oder Spott gegenüber Anhängern der Evolutionstheorie zu erkennen, es wurde kein naturwissenschaftlicher „Beweis“ der Schöpfungslehre konstruiert. Wer immer diesem Vortrag unvoreingenommen folgte und die logischen Gedankengänge nachvollzog, konnte unschwer erkennen, dass sich weder das Eine noch das Andere beweisen ließ. Die Naturwissenschaft führt in vielen Bereichen zu guten Erkenntnissen, bei den Ursprungsfragen stößt sie allerdings an ihre Grenzen. Viele hierzu ins Feld geführte „Beweise“ sind häufig unsichere Analogieschlüsse und vom jeweiligen Glauben oder der Philosophie des Wissenschaftlers mit geprägt, zumal wiederholbare Experimente in diesem Bereich nicht möglich sind. Dr. Junker zeigte, dass nach den derzeitigen Erkenntnissen sowohl Evolution als auch Schöpfung mit den naturwissenschaftlichen Daten kompatibel sind, beides aber eben nicht aus den Daten eindeutig herleitbar sei, und er verschwieg auch die Argumentationsschwächen im Hinblick auf den Schöpfungsglauben nicht. Eine Besucherin fühlte sich daher sogar herausgefordert, ein deutliches Glaubensbekenntnis an den Schöpfergott und zur biblischen Wahrheit abzugeben und bekundete, dass sie dies hier eigentlich vermisse. Dr. Junker teilte deren Überzeugung ausdrücklich, machte aber klar, dass er Glauben und Naturwissenschaft hier schon auseinander halten wolle und könne.

Nach dem etwa einstündigen Vortrag stellte sich Dr. Junker den durchaus auch kritischen Fragen des Publikums, wich keiner Frage aus und verschwieg sein Nichtwissen in bestimmten Bereichen nicht. Die vollkommen unsachlichen Anfeindungen und Angriffe im Vorfeld entbehrten jeglicher Grundlage, sind aber für Gläubige von der Bibel her erklärbar, da es sich ja um deutliche Zeichen für diese Zeit handelt. Der Alma Julia, unserem Hort für Freiheit von Forschung und Lehre und der damit verbundenen demokratischen Kultur der freien Meinungsäußerung hätte diese Veranstaltung zur Ehre gereicht. Diese Chance wurde durch den „Rückzieher“ leider verspielt.

Werner Gerberich
Greußenheim, 11.05.2007

(Dieser Beitrag ist auch zu finden auf der Newsletter Nr. 57 vom 16.05.2007 des Betanien Verlags unter Uni Würzburg lehnt Schöpfungsvortrag ab sowie auf der Seite Evolution und Schöpfung unter Ein Helles bitte! Deutsche Brights-Bewegung torpediert gezielt freie Meinungsäußerung.


 

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